Dienstag, 11. Januar 2011

Desaster

Das Desaster hat einen Namen: Inland-Tsunami. Was gestern und in den letzten 24 Stunden hier abging: man traut seinen Augen kaum! Die Wand aus Wasser und Matsch hat alles umgerissen, mit Autos gespielt wie mit Streichholzschachteln, Menschen auf den Daechern, an Baeumen klammernd, mitten auf Ackern, die zu reissenden Stroemen wurden: eben eine Art Tsunami.

Da Sigfried heute Fruehschicht hatte, haben wir gegen 10.15 Uhr morgens eine Inspektion bei seinem Haus gemacht. Der BMX-Track an der Morayfield Road sah heute so ausunsere Fahrbahn war noch gut, die andere Richtung begann ueberflutet zu werden, vom Sheep Station Creek. Dieser fliesst hinter Sigfrieds Haus - hier der Blick rechts rueber:

Der Blick rueber nach links: Schliessung der Walkers Road im HintergrundNochmals der Blick rueber nach rechts. Die Nachbarin dort hat ein low-set Haus und muss vermutlich heute nachmittag umziehen (denn rund 5 Stunden spaeter ist der Garten noch weiter unter Wasser).Keine 20 Minuten spaeter auf dem Rueckweg nach Hause: die Morayfield Road hinterm Station Roundabout ist ueberflutet

auf der Bruecke selbst
unglaublich
der Blick zurueck
Die Wiese bei der Scout-Huette,wo sonst die Kaengurus grasen
vom Adelaide Drive der Blick rueber zum Drake IGA Supermarket
Unser Toni Court sieht friedlich aus - gottseidank!


und Sigfried hat frueher Feierabend gemacht und es sicher nach Hause geschafft! GottseiDank!

In der Zwischenzeit wurden wir per Telefon und per SMS benachrichtigt, dass in den niedrig liegenden Gebieten geraeumt werden muss .... wir liegen aber ausserhalb des Gefahrenbereichs.

Die Warnungen fuer Ipswitch und Brisbane sind verstaerkt worden: es werden nun doch hoehere Pegelstaende erwartet als 1974 .

Wie sagte Anna Bligh, unser Premier, heute:

das Desaster bricht unser Herz, aber nicht unseren Willen.

Montag, 10. Januar 2011

kein Ende in Sicht

Der neue Morgen ist einem katastrophalen Tag gewichen ....

die Nachrichten ueberschlagen sich hier ....

die Frage ist nicht mehr, wann geht das Wasser zurueck,

sondern: welcher Ort ist als naechstes dran?


Nachdem sich alle Aufmerksamkeit auf Gympie zu konzentrieren schien, hat es heute schwer die Toowoomba Region erwischt. Eine Wand aus Wasser und Matsch, rund 2,5 m hoch, tobte durch die Stadt

(hier der link zu einem YouTube-Film:
http://www.youtube.com/watch?v=D7HLvwPmles&feature=player_embedded )

und ist auf dem Weg ins Lockyer Tal ---> dort, wo wir gerade noch Sylvester gefeiert haben.

Praktisch ist die gesamte Strecke in Grossalarm versetzt: von Woodford ueber Kilcoy runter nach Esk bis Toowoomba und Stanthorpe. Auch der Norden Neusuedwales ist betroffen.

Und die brennende Frage: welcher Ort ist als naechstes dran?

Es wird vermutlich morgen, am Dienstag, Brisbane sein.

Das katastrophale Ausmass ist nicht zu fassen.

Und trotzdem: wir haben Glueck in all dem ganzen Unglueck!

Nach wie vor koennen wir im Raum Caboolture-Morayfield fast alles erreichen - kleinere Ueberflutungen ausgenommen (wobei zeitweise auch kein Durchkommen nach Bribie Island moeglich war).

Mit anderen Worten: wir haben Glueck in all dem ganzen Unglueck!

Und sind aeusserst dankbar dafuer!

Allen, die jetzt ums Ueberleben oder auch um Hab und Gut kaempfen, gilt unser Mitgefuehl.

ein neuer Morgen

Ein neuer Morgen bricht an - zwei weiteren Staedten in Queensland droht die Ueberflutung! Und Dalby schwimmt das 5. Mal innerhalb von 4 Wochen weg!

Noerdlich von uns Maryborough und Gympie - durch beide Orte fuehrt der Bruce Highway Richtung Cairns. Im Stadtzentrum von Gympie wird Strom vorsichtshalber abgeschaltet: der River dort soll sage und schreibe 19 m erreichen (Rekord war 21 m in 1999).

Unser Morayfield hat seit Sonnabend auch kraeftige Mengen Regen (erst 56 ml, dann 158 in den letzten 24 Stunden) abbekommen: allerdings noch keine solche Ueberschwemmungen wie im Mai 2009 (da warens rund 300 ml in 36 Stunden), das heisst die Morayfield Road in Hoehe Centenary Lakes ist noch befahrbar, das Parkhaus ist noch nicht unter Wasser .... aber was nicht ist, kann noch werden, denn der Regen soll noch zwei Tage bleiben.

Das doofe: diesmal sind wir tatsaechlich zu Hause, waehrend wir sonst das Glueck hatten, weit weg zu sein!

mit trockenen Fuessen
aehm herzlichen Gruessen
Susanne

So sah es morgens beim Autofahren aus:



In Burpengary die Unterfuehrung - da rechts wo unter der Bruecke nur rund 10-15 cm Platz zum Atmen ist, geht der Fussweg normalerweise weiter!


die Bruecke im kleinen angegliederten Park erfuellt (noch) ihren Zweck
aber danach gehts nicht mehr so richtig weiter


der BMX-Track in Morayfieldstatt Fahrrad mit Surfboard
der Fussweg
hinten die Brueckenunterfuehrung beim Kreisel


der Pegel des Caboolture River bei der Morayfield Bridgeschon ziemlich hoch!
diese Schilder sind an vielen Stellen
denn diese Durchfahrt zu unserem Bowls-Club ist gesperrtund hier ein Blick auf die Centenary Lakes ... eine einzige Seenplatte

die Picknicktische und die Trimm-Dich-Geraete: unter Wasser

und mein Lieblingsfoto von heute:

nach dem Motto: wenn's den Enten zu nass wird !!!

Dienstag, 4. Januar 2011

Ueberschwemmtes Queensland

Da ueber das Desaster in Queensland nun wohl weltweit berichtet wird und wir laufend Nachfragen bekommen, ob wir betroffen sind: Nein, wir nicht - gottseidank. Das Gebiet in der Groesse von Deutschland und Frankreich mit rund 200.000 Einwohnern liegt ab 200 km westlich von uns (also ab Dalby) und ab 200 km noerdlich von uns (ab Bundaberg).

Anbei eine Skizze, die das vielleicht verdeutlicht.




















Unser Caboolture River und Sheep Station Creek fuehren keine derartigen Wassermassen mit sich und auch unser Regen haelt sich in "normalen" Grenzen: hin und wieder ein Schauer, aber nix Bedrohliches fuer unser Gebiet.

Leider sehen die Wetterprognosen nicht so guenstig fuer das bereits ueberschwemmte Gebiet aus, und da viele Fluesse vom Norden runter nach Sueden fliessen, sind noch viele weitere Ortschaften - wie St. George, Dirranbandi - auch in Alarmbereitschaft: denn die Flusspegel werden unberechenbar weitersteigen.

Danke an alle, die an uns gedacht haben.

Sonntag, 2. Januar 2011

Frohes Neues Jahr

Wir drei wuenschen allen ein Frohes und Gesundes Neues Jahr 2011 - in dem sich moeglichst viele der Wuensche und Traeume fuer jeden erfuellen!

Wie im Beitrag zuvor geschrieben, haben wir den Campertrailer geschnappt und sind westwaerts gezogen: Eine Pause machten wir in Esk am Lookout. In der Ferne sieht man den Wivenhoe Dam, die Trinkwasserversorgung fuer Brisbane, zur Zeit so gut gefuellt, dass Wasser abgelassen wird

das Kaenguru frisst ruhig weiter:

Hier sind wir am Ziel, im Lockyer Valley, Naehe Gatton:...und bauen auf:
Hier wollen wir bei /mit Andreas und Silke Silvester feiern, zusammen mit Freunden aus dem Stammtisch und Nachbarn der beiden. Eine Superidee, die super umgesetzt wurde! Herzlichen Dank dafuer!
und schwupps, sowohl Trailer als auch Zelt sind fertig aufgebaut! Und wie schoen, dass das Wetter rechtzeitig mitspielt! Sonnig, warm, trocken ....
Ideale Bedingungen fuer ein Bad: Der Pool wird gut und gern genutzt!
Die Unterhaltung ist phantastisch, das von allen zusmmengestellte Bueffet ebenso und die Bowle schmeckt einfach koestlich, so dass auch Uwe und Sigfried nicht NEIN sagen koennen!
Knallerei ist nicht erlaubt: als Ersatz gibt es Wunderkerzen

und wir versammeln uns nach Mitternacht nochmals am Damm, wo inzwischen die Kinder Schwimmkerzen angezuendet haben - einfach toll sieht das aus!


Am Morgen - nach 3 Stunden "Schlaf" - der Kaffee tut gut: und am Damm pustet uns eine leichte Brise ins Gesicht. Wir geniessen die Sonnenstrahlen beim gemuetlichen Kloensnack in dem Teehaeuschen, das hier zu sehen istInzwischen ist auch der Rest der Truppe auf den Beinen .. und es gibt Fruehstueck ....

Das war eine tolle Silvester-Feier, die uns allen - rund 16 Erwachsenen und 11 Kindern im Alter zwischen 5 Monaten und 17 Jahren - viel Spass gemacht hat. Herzlichen Dank nochmals an dieser Stelle an die Familie Kirch, die diese harmonische Zusammenkunft ermoeglicht und organisiert hat! (Auch danke fuer einige der obigen Bilder).

Auf dem Nachhauseweg kam dann kraeftiger Regen runter - je naeher wir an die Kueste kamen. Nichtsdestotrotz muessen wir uns gluecklich schaetzen: weite Teile Queenslands sind noch immer ueberflutet, Doerfer evakuiert worden und weitere Evakuierungen stehen bevor.


Der zweite Tag des Neuen Jahres praesentiert sich so, wie wir es lieben: Sunshine State Queensland. Das heisst also: nix wie nach Bribie Island, ans Meer:
besser ins Meer
herrlich erfrischend!



Und wie schon oben erwaehnt: FROHES NEUES JAHR ALLERSEITS!!